Armut gefährdet die Gesundheit von Kindern
„Kinderarmut ist ein Gesundheitsrisiko“ konstatierte Dr. Andreas Philippi, der Niedersächsische Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, im Rahmen seines Impulsvortrages anlässlich des diesjährigen FiN-Jahrestreffens.
Armut ist bedrückend – besonders für Kinder. In Deutschland lebt jedes fünfte Kind in Armut oder ist von Armut bedroht, so zeigt es unter anderem die Studie für die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in Deutschland – kurz KiGGS. Und Kinder sind häufiger betroffen als der Rest der Bevölkerung.
Ein schmales Budget der Eltern bedeutet jedoch meist nicht nur Einschränkungen beim Wohnen und bezüglich gesellschaftlicher Teilhabe, sondern auch beim täglichen Einkauf – für den die vorhandenen Mittel häufig kaum ausreichen. Daraus resultierend gestaltet sich die Ernährung der betroffenen Kinder und Jugendlichen ungesünder, sie sind häufiger übergewichtig und können Stress schlechter abbauen. Die Auswirkungen von Armut betreffen folglich nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit. „Unter anderem deshalb ist es, neben der Einführung einer Kindergrundsicherung, zunehmend wichtig, gerade für sozial schwache Familien Angebote zu schaffen – seitens des Bundes, des Landes Niedersachsen, aber auch aus der Gesellschaft heraus“, so Philippi. „Im Fokus stehen hier insbesondere die Schaffung gleicher Bildungschancen, die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“
Stiftungsvorstand Thomas Buschjohann nahm den Faden auf und begrüßte die Gäste in den chrakteristischen Räumlichkeiten des Taktwerkes, in dem er das Engagement von FiN mit einer kurzen Geschichte übersetzte: An einem Strand wirft ein kleines Mädchen gestrandete Seesterne zurück ins Meer. „Siehst du nicht wie lang der Strand ist? Da sind tausende und abertausende von Seesternen gestrandet. Es macht doch keinen Unterscheid, ob du das tust oder nicht“, wendet ein Wanderer ein. „Für die Seesterne, die ich zurückwerfe, schon!“ antwortet ihm das Mädchen und setzt seine Arbeit unbeirrt fort. Die Geschichte stammt von Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher aus ihrem Buch „Das Verbrechen an unseren Kindern.“
Jana Kuschel, seit Beginn diesen Jahres neue Koordinatorin der Stiftung Familien in Not, resümierte die Stiftungsarbeit des Jahres 2024. Sie wies auf die immer wiederkehrenden Schwierigkeiten armutsbetroffener Familien, insbesondere der Kinder und Jugendlichen hin – zu denen, neben knappen finanziellen Mitteln, auch ein wachsender Bedarf an unterstützenden Angeboten gehört. Im Jahr 2024 haben sich 110 Familien aus Stadt und Landkreis Hildesheim an Familien in Not gewandt. 57 dieser Familien sind durch Dritte vermittelt worden – z.B. durch andere Beratungsstellen, Kitas, Jugendhilfeträger etc. Um hier Hilfe zu leisten ist das Engagement der Förderer und Unterstützer der Stiftung elementar.
Sehr herzlich war dann auch die Freude über die Spende der KSM Castings Group, die Ausbildungsleiter Jörg Gustke gemeinsam mit zwei Auszubildenden an Jana Kuschel übergab. Der Erlös aus dem Verkauf von handgegossenen Musterstücken aus den Beständen der Ausbildungswerkstatt auf dem KSM Weihnachtsmarkt betrug fast 500,- EUR – aufgerundet hatte ihn die Geschäftsführung der KSM Castings Group.
Bewegtes Highlight des Abends: Das Tanz-Team von Unsere-Zukunft e.V. im Kultur- und Bildungszentrum Hildesheim in der Arneken-Galerie, das gemeinsam mit Trainer Romeo Balié den Saal rockte!
Im Anschluss an das kurzweilige Abendprogramm nahmen die Gäste bei einem kleinen Imbiss, beigesteuert vom Restaurant Kupferschmiede, die Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken in den Räumlichkeiten des Taktwerkes wahr. Das Tanzhaus ist heute eine „Gewerbe-WG“, wie Gastgeber Jens Schulte-Koch die Location für Tanzengeher & Tanzenlerner passend umschreibt. Dementsprechend bestand für alle tanzinteressierten auch das Angebot einer Schnuppertanzeinheit im Nachbarsaal.