Kindergrundsicherung gefordert

September 2021: Organisationen, Verbände und Gewerkschaften fordern Einführung einer Kindergrundsicherung und eine effektive Bekämpfung der Kinderarmut.

In ihrer Erklärung fordern 22 zivilgesellschaftliche Organisationen, Verbände und Gewerkschaften die Parteien nachdrücklich zur Bekämpfung von Kinderarmut auf. Sie fordern, ihr in der nächsten Wahlperiode höchste Priorität einzuräumen und eine Kindergrundsicherung einzuführen. „Die Kindergrundsicherung gehört in den nächsten Koalitionsvertrag und muss als prioritäres Vorhaben in der kommenden Legislaturperiode umgesetzt werden“, heißt es in der Stellungnahme.

„Aktuell leben 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche von staatlichen Leistungen zur Existenzsicherung, davon 1,6 Millionen, obwohl ihre Eltern erwerbstätig sind“, schreiben die unterzeichnenden Organisationen in einer gemeinsamen Stellungnahme (PDF).

Kinderarmut bedeute nicht nur Nachteile und Ausgrenzung in der Gegenwart, sondern auch für Zukunfts- und Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen. Durch die Corona- Pandemie verschärften sich die Armutsfolgen zusätzlich und würden deutlich sichtbarer.

„Die Kritik am aktuellen System der sozial- und familienpolitischen Leistungen ist groß: Sie reichen in der Höhe nicht aus, das kindliche Existenzminimum – das Ausgangspunkt für das Sozial-, Unterhalts- als auch das Steuerrecht ist – wird regelmäßig kleingerechnet“, so die Verfasser.

Viele Kinder und ihre Familien würden zudem nicht erreicht, da viele Leistungen aufgrund bürokratischer Hürden schwer zugänglich und teilweise wenig aufeinander abgestimmt seien. Die Unterzeichner der Resolution fordern daher „eine umfassende Reform zur Bekämpfung von Kinderarmut” – mit höchster Priorität und in Kombination mit der Einführung einer Kindergrundsicherung, im Sinne eines eigenständigen, gebündelten und sozial gerechten Leistungspaketes für jedes Kind, dessen Summe „deutlich über den Hartz-IV-Sätzen für Kinder und Jugendliche liegt […]. Sie sollte einfach, unbürokratisch und möglichst automatisch ausgezahlt werden.“ Voraussetzung hierfür sei die Neuberechnung des kindlichen Existenzminimums.

Quelle:
Die vollständige Erklärung „Gemeinsam gegen Kinderarmut: EINE für ALLE – Kindergrundsicherung jetzt!“ sowie eine Liste der Unterzeichnenden finden Sie hier.

Foto: pxhere

Unterzeichnende Organisationen

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